Freiheitliches Chaos
Nun ja, man könnte ja meinen, Parteispaltungen und -fusionen, Parteiübertritte und -rauswürfe sind Phänomene, die im freiheitlichen Lager in einer gewissen Regelmäßigkeit auftreten und sollten uns nicht weiter stören. Doch was in der FPÖ Freistadt in den letzten Wochen passiert ist, verwundert dann wohl doch.
Die Wahlen waren kaum geschlagen, schon pulverisierte sich die Rechtspartei in atemberaubender Geschwindigkeit: der Spitzenkandidat vertschüsst sich auf nimmer Wiedersehen, die Parteiobfrau wird rausgeworfen, ein gewählter Mandatar tritt freiwillig aus. Was übrig bleibt, ist eine, nach außen wirkend, zerstrittene Rumpftruppe, die in erster Linie mit sich selbst beschäftigt ist.
Das alles könnte uns Freistädter ja nichts angehen, würde es nicht um unsere Stadt gehen. Die FPÖ wurde immerhin von vielen FreistädterInnen gewählt, ihre KandidatInnen gestärkt und mit einem Vertrauensvorschuss ausgestattet. Für diesen sollten sie nun auch in die Pflicht genommen werden. Sie wurden nicht gewählt, um chaotische Zustände in den Freistädter Gemeinderat zu bringen.
Kommunale Politik zu machen, heißt nicht nur alle sechs Jahre neben Strache oder Haimbuchner auf Plakaten zu posieren und deren Parolen nachzuschreien. Kommunale Politik zu machen heißt Verantwortung zu übernehmen und mit vollem Einsatz und Verlässlichkeit für das Gemeinwohl zu arbeiten. Derzeit lässt die FPÖ in Freistadt darauf noch warten.